Aus den beiden Kolleginnen sind gute
Freundinnen geworden.
Die Eisenbahnstrecke ist heute still
gelegt, wie fast überall in Südamerika.
Immerhin stammten die Waggons von
Krupp aus Magdeburg.
Ziel unserer Reise war die
Stadt Puerto
Casado am Fluss Paraguay, wo die ersten Mennoniten 1927
mit dem Schiff angekommen waren.
Die kleine Stadt lebte lange
von der Tanninfabrik des argentinischen Großgrundbesitzers Carlos
Casado lebte. Vor einigen Jahren hat die Moon-Sekte
ein Gebiet von 350 000 Hektar Land von Casado gekauft, einschließlich
des Ortes Puerto Casado (heute Puerto Victoria). Der Arbeiter
berichtet von den üblen Machenschaften der Sekte, die den heftigen
Widerstand der 6000 Einwohner bewirkt.
Das Treiben der Moon-Sekte ist ein Skandal. Als Arbeitgeber hält sie sich nicht an die gesetzlichen Bestimmungen der Mindestlöhne oder Abfindungen bei
Entlassungen. Außerdem scheint sie keinerlei Interesse daran zu
haben, Arbeitsplätze zu schaffen, so dass die Bevölkerung, die
schon seit Casados Zeiten in stark abhängigen Verhältnissen
lebte, keinerlei Zukunftsperspektiven mehr hat. Das führte in den
letzten Monaten des Jahres 2003 zu mehren gewaltsamen Protestaktionen der
Bevölkerung.
Zelten am Fluss, da geht
jedem, der im trocknen Chaco lebt, das Herz auf.
Asado
ist ein Muss in Paraguay, auch für die Mennoniten. Er ist
Männersache - Ehrensache.
Für Oktober hatte ichProfessor
Herman Gall von der PH Ludwigsburg eingeladen,
um sein Konzept der "Bewegten Schule"
vorzustellen. Kennen gelernt hatte ich ihn auf der
Deutschlehrertagung in Concordia (Argentinien) am Anfang des
Jahres.
.
Martin
Kern, Praktikant von Professor Gall, kam gegen Ende des Schuljahres, um
Elemente der "Bewegten Schule" in der Schule der
Indigina-Siedlung der Nivaclé umzusetzen. Die Kinder nahmen seine
Spielangebote mit Begeisterung wahr. Es ging darum, mit Recyclingmaterial
neue Spiele zu kreieren.